Märchenerzählerin und Theatergastspiel
Kulturelle Bildung an der Sophie-Scholl Gesamtschule
Die Fünftklässler*innen der Sophie-Scholl-Gesamtschule erhielten in der vergangenen Woche nach der coronabedingten Pause von mehreren Jahren endlich wieder Besuch im Deutschunterricht! Als Ergänzung zur Beschäftigung mit Märchen kam die Märchenerzählerin Hannelore Hübner ins Haus. Der bunt gewandete Erzählstuhl, ein kleines Instrument sowie ein großer Schlüssel sind die einzigen Requisiten, die zum Einsatz kommen. Sonst reichen eine herzliche Ansprache, eine bildhafte Sprache sowie einige Handgesten, um die jungen Menschen in die Welt der Märchen mitzunehmen.
Die Schüler*innen lauschen mit zum Teil glänzenden Augen. Es folgen Fragen danach, wie man die Erzählkunst denn erlernen oder überhaupt so viele Märchen behalten könne. Einen kleinen Einblick in die Praxis gibt Hübner, indem sie preisgibt, dass die Texte in Bilder untergliedert werden können, die dabei helfen, eine Erzählung im Kopf ablaufen zu lassen.
Auch das Forum der Schule war am Donnerstag Bühnenraum für ein Gastspiel des Theaters zwischen den Dörfern für den sechsten Jahrgang. Es wurde das Stück „YGGDRASIL“ gegeben. Dies ist ein Erzähltheater über die germanischen Göttersagen, die als „Edda“ bekannt sind. Hier wird die Geschichte von Anfang, Ende und Neubeginn der Welt, zum Teil mit schwierigen Namen garniert, in verschiedenen Versionen gespielt. Die Darsteller Noa Wessel und Jonas Vietzke setzen auf die Macht des Wortes und der Vorstellungskraft der Zuschauer*innen. … und das geht auf, was deutlich wird, als auf der Bühne der Satz „Soll so das Ende sein?“ fällt und man im Publikum „Nein!“ vernehmen kann. Im Nachgespräch ergeben sich persönliche Fragen und es wird deutlich, dass den Schüler*innen der Stoff teilweise aus Marvel-Filmen bekannt war. So konnten sie ganz nebenbei lernen, dass literarische Stoffe häufig abgewandelt und neu verwendet werden.
Christiane Wiechmann, Fachbereichsleiterin Deutsch und Darstellendes Spiel
Fotos: Adel Omayrat